Weimarer Republik
I
m Jahre 1919 erklärte die erste gewählte Regierung der Weimarer Republik die Trikolore schwarz-rot-gold zu den offiziellen Staatsfarben. Das vom Burschenschafter Hoffmann von Fallersleben gedichtete Lied der Deutschen wurde zur Nationalhymne.Die meisten Studenten kehrten wieder an die Universitäten zurück, wo sie ihre Traditionen neu aufleben ließen. Die Studentenverbindungen - auch die eigentlich unpolitischen - bekannten sich weiterhin zu konservativen und nationalen Ideen und hatten einen Zulauf wie nie zuvor. Ein Großteil ihrer Mitglieder lehnte die neue Republik ab. Dabei waren nach wie vor "Alte Herren" in der Führungselite vertreten. Doch viele "Aktive" waren überzeugt, dass Deutschland das "Chaos" der Weimarer Demokratie und die durch das "Versailler Diktat" erzwungenen "Demütigungen" überwinden müsse, um sich vom Weltkrieg wieder erholen zu können.Der Weg dorthin blieb umstritten. Verbindungen bildeten keine Parteien und schlossen sich insgesamt keiner Parteilinie an. Parteipolitische Aktivitäten blieben Sache des Einzelnen. Aber ein großer Teil propagierte von nun an die republikfeindliche Konservative Revolution. Davon traten viele später der Partei Hitlers, der NSDAP bei.Die 1930-Jahre waren dann von immer stärkerer Auseinandersetzung mit und Angleichung an die Ideen des konkurrierenden "Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes" (NSDStB) geprägt.