Die alten Landsmannschaften
I
m 15. und 16. Jahrhundert gerieten die Universitäten immer mehr unter den Einfluss, die Finanzierung und Kontrolle der Landesfürsten. Nun bildeten sich vermehrt private Studentenzirkel, die nur der gemeinsamen Geselligkeit und der Unterstützung in Notzeiten dienten. Sie waren ebenfalls landsmannschaftlich organisiert, aber kein Teil der Universität mehr. Die Studenten knüpften an bestehende Traditionen an und nannten ihre Zusammenschlüsse auch "Nationen" oder "Landsmannschaften" und ihre Mitglieder "Burschen" (abgeleitet von "Burse"). Einige Quellen schildern, dass zu dieser Zeit zum ersten Mal der Begriff (Schul-)"Fuchs" als Bezeichnung für ehemalige Gymnasiasten auftaucht, die neu an die Universität kamen.
Im 17. Jahrhundert wurde daraus der "Pennalismus": Die Studienanfänger ("Pennäler") wurden nun oft ein Jahr lang ausgebeutet und mussten die älteren Semester bedienen. Gegen Ende des Jahrhunderts verloren die Landsmannschaften zunehmend an Bedeutung, teilweise konstituierten sie sich nur noch zu besonderen Anlässen wie Universitätsfeiern, an denen die Studenten dann in landsmannschaftlichen Gruppen mit bunten Fahnen und Kleidern teilnahmen. Die Zugehörigkeit zu einer Landsmannschaft endete mit dem Studienabschluss. Einen Lebensbund gab es noch nicht.